Jedes Jahr trägt die ORF-Enterprise als offizieller Lions-Repräsentant die nationale Vorentscheidung für die Young Lions Competition in der Kategorie „Media“ aus. Junge Mediatalente werden eingeladen, binnen 72 Stunden ab Briefing eine B2B-Kommunikationsstrategie zu entwickeln. Dieses Jahr war der Media-Nachwuchs gefordert, das Bewusstsein bei österreichischen Hochschulen für die Relevanz von TV-Werbung zu schaffen und dieses auch im Lehrplan stärker zu implementieren. Von insgesamt sechs Teams überzeugten Teresa Häring und Larissa Kaiser von Carat mit ihrer integrierten Kommunikationsstrategie.

TV aus der Perspektive der Media-Generation-Z

Gastkommentar von Larissa Kaiser
Funktion: Communication Consultant bei dentsu austria
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Die Social Media Generation – man munkelt, wir seien sogar schon mit dem Smartphone in der Hand geboren worden – wird erwachsen und nun nach und nach österreichische Hochschulen, den Jobmarkt und die Kommunikationsbranche besiedeln. Stellt das eine Gefahr für die österreichische Bewegtbild- und TV-Landschaft dar?

TV hat einen hohen Stellenwert, denn Bewegtbildinhalte werden in allen Zielgruppen gerne und viel konsumiert. Rein der Screen, über den die Inhalte rezipiert werden, und der Modus – ob linear oder on Demand – unterscheidet sich. TV informiert und bildet, TV unterhält und emotionalisiert. Das Image von „Fernsehen“ ist vielleicht in der Generation Z etwas eingerostet, die Relevanz am österreichischen Markt aber umso mehr gegeben.

Genau diese Relevanz von TV und Screenforce galt es im Rahmen der diesjährigen Young Lions Competition herauszuarbeiten, um wieder stärker in den Lehrplänen von österreichischen Hochschulen präsent zu sein und die Kommunikationsexpertinnen und -experten von morgen zu erreichen. Die großen digitalen Player sind oftmals die „coolen Kids“, die immer auffallen, im Trend sind und vermehrt Aufmerksamkeit in den Lehrplänen bekommen. Durch Experteninterviews machten Teresa Häring und ich die größten Herausforderungen der Studiengangsleiterinnen und -leiter in der Lehrplanentwicklung fest und entwickelten auf Basis dieser Analysen ein Konzept, um auch Screenforce und die österreichischen TV Vermarkter zu „coolen Kids“ zu machen und das Image nicht nur bei den Studiengangsleitungen, sondern auch bei Vortragenden und Studierenden nachhaltig aufzubessern.

Bewegung am Markt bringt Chancen

Gastkommentar von Teresa Häring
Funktion: Trainee bei dentsu austria
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TV holt seit Jahrzehnten die Menschen vor den Bildschirm, doch in der Jugend scheint die Begeisterung für dieses Medium zu sinken. Im Vergleich zu Generation vor uns herrscht eine enorme Medienvielfalt, die dadurch das Bewegtbild-Angebot schon lange nicht mehr nur auf TV beschränkt ist. YouTube, Facebook, TikTok und Co. sowie Video-on-Demand-Plattformen wie Netflix verändern den Bewegtbildmarkt nachhaltig.

Bewegung am Markt heißt allerdings nicht, dass TV tot ist oder seine Stärken nicht mehr ausspielen kann. Vor allem Geschehnisse wie die Corona-Pandemie zeigen, wie wichtig TV auch in Krisensituationen ist. Veränderungen am Markt bergen vor allem Chancen, Dinge neu zu denken und alte Handlungsmuster aufzubrechen. Das bedeutet nicht, Bewährtes komplett zu vergessen, sondern alte Stärken mit neuen Möglichkeiten zu kombinieren. Daher ist es auch wichtig, Bewegtbild nicht mehr nur als lineares TV zu betrachten, sondern als ganzheitliches Angebot, das sowohl linear, aber auch on-Demand im Sinne von Total Video konsumiert werden kann.

Die Veränderung des Bewegtbildmarktes ist aber nicht nur auf Konsumenten-Seite, sondern auch in der Hochschulbildung zu spüren. Die Lehrpläne sind stark auf digitale Medien ausgerichtet. Daher galt es im Zuge der diesjährigen Young Lions Competition die jahrelangen Stärken und die neuen Möglichkeiten von TV im Sinne von Total Video den Studiengangsleitungen österreichischer Hochschulen wieder in Erinnerung zu rufen, um somit als Mediengattung wieder verstärkt Einzug in den Lehrplänen zu finden. Larissa Kaiser und ich entwickelten ein Konzept, um gegen die aktuell im Trend liegenden, auffälligen und coolen, jungen Medien zu bestehen. Die richtige Kombination aus Dialog, Anreizen und einer Bühne für alle sehen wir als Möglichkeit, die Gattungsinitiative Screenforce und die TV-Vermarkter wieder nachhaltig in das richtige Licht zu rücken und somit auch bei den Kommunikationsexpertinnen und -experten von morgen wieder Relevanz zu gewinnen.